Sie können verschiedene Marken im Gehäuse einer Taschenuhr, auf dem Zifferblatt oder auf dem Uhrwerk finden. Einige beschreiben nur das Material des Gehäuses (Silber, Gold, ...), andere helfen Ihnen, die Uhr zu datieren und ihren Wert einzuschätzen, wieder andere zeigen Ihnen die Herkunft aus einem bestimmten Land und wieder andere verraten Ihnen den Hersteller. Dann finden Sie vielleicht noch ein paar Zahlen, die in Buchstaben und Ziffern eingraviert sind (Zeichen der Uhrenhersteller) oder vielleicht den Namen eines früheren Besitzers.
Wenn Sie auf dem Uhrwerk oder dem Gehäuse das Wort Brevet/Breveté, Dépose/Dépôt oder ein fettgedrucktes Kreuz in Verbindung mit einer Zahl sehen, dann ist dies ein Hinweis auf ein Schweizer Patent. Wenn Sie ein D.R.P. oder ein D.R.G.M. mit einer Nummer sehen, dann führt dies zu einem deutschen Patent. Ein S.G.D.G. (oder eventuell auch ein Brevet) mit einer Nummer ist für ein französisches Patent. Wenn Sie interessiert sind, welches Detail des Uhrwerks patentiert ist, lesen Sie weiter im Kapitel Patente.
Häufig sind die Deckel mit mehreren Wörtern beschriftet, z. B. Uhrenbeweger, Anker gerade Linie oder Breguet Spirale. Wenn Sie wissen wollen, was sich hinter diesen Wörtern verbirgt, lesen Sie einfach mein Kapitel über Denotationen bei Uhren!
Markierungen in einem Uhrengehäuse
Bei amerikanischen Uhrgehäusen sind die Marken des Gehäuses nur mit dem Gehäuse verbunden, sie haben nichts mit dem Uhrwerk zu tun. Damals wurden die Uhrwerke nämlich in standardisierten Größen hergestellt und der Kunde entschied einfach, welches Uhrwerk er haben wollte, dann das Gehäuse, die Art des Zifferblatts und so weiter. So finden Sie in einem amerikanischen Uhrengehäuse Informationen über das Material des Gehäuses: aus Gold oder einfach mit Gold gefüllt, aus Silber, versilbert (oder in Argentinien hat mehrere Namen), das wie Silber aussieht, aber keines ist, oder aus anderen Materialien wie Stahl.
Bei englischen Taschenuhren werden die Marken als Hallmarks bezeichnet. Mit diesen Stempeln können Sie das genaue Herstellungsjahr, die Stadt, in der das Gehäuse registriert wurde, und eine Marke für das Gehäuse selbst erkennen. Es gibt auch eine Marke für das Material des Gehäuses, es gibt also einen Löwen für 0,925 Silber oder eine Krone für Gold. Wenn Sie sich das Beispiel unten ansehen, finden Sie diesen Löwen, die Stadtmarke ("assay office mark") Three Sheaves of Corn for Chester - es gibt natürlich auch andere, zum Beispiel einen Anker für Birmingham und einen Löwenkopf für London - und einen Datumsbuchstaben, ein großes "B" in einer Schriftart, die in Kombination mit dem Stadtbuchstaben für 1727 oder (in diesem Fall für) 1902 steht. Für eine kurze Zeit (1784 bis 1798) gab es außerdem einen Dienststempel, einen Kopf des aktuellen Herrschers. Dann gibt es noch die Fallherstellermarke "J-H" für Jesse Hallam aus Coventry.
Punzen für Chester 1902 (auf einem Silberetui)
Bei kontinentalen Uhren sind Schweizer Uhren am gebräuchlichsten. Bei Gehäusen aus Schweizer Silber, die nach 1882 gebaut wurden, finden Sie ein kleines Birkhahnzeichen (dieses Zeichen findet sich manchmal in Uhren aus dem Kanton Neuenburg nach 1814!) Dies ist die Schweizer Marke in Silber. Bei deutschen Uhren, die nach 1888 gebaut wurden, finden Sie stattdessen einen Halbmond mit Krone, die deutsche Reichsmarke in Silber. Vielleicht finden Sie beide (!) Marken in einem Uhrengehäuse, was bedeutet, dass Sie eine Schweizer Taschenuhr haben (die in der Schweiz gebaut wurde), die nach Deutschland exportiert und dort verkauft wurde. Theoretisch wäre es auch umgekehrt möglich, d. h. eine deutsche Taschenuhr wurde exportiert, um in der Schweiz verkauft zu werden.
Halbmond / Krone: Silbermarke des Deutschen Reiches - Birkhuhn: Schweizer Silbermarke (0,925)
Bei Goldgehäusen finden Sie analoge Marken mit einer Karatangabe: Bei deutschen Uhren nach 1888 ist es eine Krone vor der Sonne ("ein Kreis"), bei Schweizer Uhren nach 1882 ist es ein Eichhörnchenzeichen (oder vielleicht ein Frauenkopf, die Helvetia).
Krone und Sonne: Deutsche Goldmarke aus Epirus - Eichhörnchen: Schweizer Goldmarke (0,585)
Selten findet man eine kleine Marke wie ein Schild mit drei Sparren im Inneren, die "Chevrons de Neuchâtel". Und der Name verrät den Ursprung: Neuchâtel! Diese Marke wurde 1814 eingeführt und wurde (wie man auf dem Bild unten sehen kann) bis 1852 verwendet. Nach Dezember 1852 wurde das Wort "SILBER" hinzugefügt, das in Form eines U um diesen Schild herum verläuft.
Chevrons von Neuenburg
Markierungen auf der Bewegung
Vielleicht haben Sie schon einmal Markierungen oder Etiketten auf einem Uhrwerk gesehen. Einige stehen für die Attribute des Uhrwerks (bei amerikanischen Uhrwerken: Juwelenzahl, eingestellt/nicht eingestellt, Hersteller), manchmal eine Herstellermarke oder andere Buchstaben (auf dem Waagenhahn A/R für vorwärts/rückwärts = schneller / langsamer, oder ein F/S für schneller und langsamer). Markierungen verraten den Hersteller, wenn sie nicht explizit auf dem Uhrwerk angegeben sind.
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